Martina Winkelmann: „Was wollen die Fachkräfte der neuen Generation?“

Interview mit Martina Winkelmann, Leiterin IHK-Forum RheinMain, IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern und Leiterin des Forums (ehemaliger Arbeitskreis) Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Was erwartet die Teilnehmer Ihres Forums „Beruf und Familie“ beim Demografiekongress am 5. März in Frankfurt?

MARTINA WINKELMANN: Wir diskutieren mit jungen Menschen, die noch nicht lange im Beruf sind oder sogar noch studieren. Insbesondere interessiert uns, wie sie sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vorstellen und welche Erwartungen sie dabei an ihren Arbeitgeber haben.

Was sind das für junge Leute, die in der Talkrunde sitzen?

WINKELMANN: Unter anderem ist ein Ingenieur dabei, eine Altenpflegerin und eine Mathematikstudentin. Alle sind in den 1980er Jahren geboren und gehören somit der „Generation Y“ an, wie sie von Medien und Wissenschaft in jüngsten Diskussionen gern genannt wird. Wir wollen sehen, was es damit auf sich hat und gegebenenfalls mit Vorurteilen aufräumen.

Sie haben dafür die „Fishbowl-Methode“ gewählt. Erklären Sie kurz, worum es sich handelt?

WINKELMANN: Zunächst diskutiert die kleine Gruppe der jungen Berufstätigen und Studenten, die im Innenkreis, dem „Goldfisch-Glas“, sitzt, das Thema. Die übrigen Teilnehmer, also die Besucher unseres Forums, beobachten in einem Außenkreis die Diskussion. So lernen sie die jungen Leute, ihre Erwartungen und Ziele an Arbeitgeber und Beruf kennen. In der zweiten halben Stunde öffnet sich die Diskussionsrunde und die Teilnehmer aus dem Außenkreis schalten sich ein, indem sie die Talkgäste im Innenkreis befragen. Dort steht ein roter Stuhl bereit, auf den sich der jeweils Fragende setzt.

Warum haben Sie sich für die Fishbowl-Methode entschieden?

WINKELMANN:
Die Idee entstand in einem unserer Arbeitskreistreffen. Es ist eine frische, interaktive Methode und passt zu unserem Thema und der jungen Generation der 1980er. Passenderweise moderieren mit Sabine Dreiling und Sarah Hohmann zwei unserer Arbeitskreismitglieder, die selbst der Generationen angehören.

Was sollen die Teilnehmer Ihres Forums nach diesem Tag mit nach Hause nehmen? 

WINKELMANN: Ich wünsche mir, dass viele die Veranstaltung verlassen mit dem guten Gefühl, nun besser zu wissen, wie diese Generation tickt, worauf sie sich bei den heute 20- bis 30-Jährigen einstellen und worauf sie sich freuen können. Vielleicht dient das Zusammentreffen auch dazu, die Vielfalt an potenziellen Arbeitnehmern zu entdecken und künftig Kandidaten in den Bewerberpool aufzunehmen, an die man bislang nicht dachte, weil sie nicht 1:1 dem gewünschten Profil entsprachen.

 

Martina Winkelmann moderiert beim diesjährigen Fachkräftekongress das Kongress-Forum 1 „Beruf und Familie“. Näheres erfahren Sie im Programm.