Michael Barlag: „Wir sind das Red Bull des Personalrecruitings“

Michael Barlag

Interview mit Michael Barlag

Herr Barlag, bereits seit 2004 rollen Sie mit der „jobmesse deutchland tour“ Nachwuchs-, Fach- und Führungskräften den roten Teppich aus. Was macht Ihr Konzept so besonders?
MICHAEL BARLAG: Das Beste an unserem Format ist zum einen der direkte und persönliche Kontakt zwischen Kandidat und Unternehmen. Zum anderen ist es zeitlos und immer aktuell, denn der Arbeitsmarkt steht niemals still. Und diese Aktualität nimmt weiter zu: Bedingt durch Fachkräfteschwund und demographischen Wandel suchen Unternehmen händeringend nach qualifizierten Mitarbeitern. Die Online-Bewerbung hat zwar vieles erleichtert, gleichzeitig gilt es aber, aus dem Einheitsbrei der ausgefüllten Online-Formulare und E-Mails die begehrten Rosinen herauszupicken. Gesichtslose Kandidaten und die Reduktion rein auf die Fakten der Vita erhöhen das Risiko von Fehlbesetzungen. Zudem wird es für Quereinsteiger schwieriger, weil sie eben nicht ins Raster des Online-Formulars passen. Da Unternehmen zukünftig Vielfalt brauchen, ist dies aber fatal. Das Ergebnis sind nicht selten unzufriedene Arbeitgeber und frustrierte Bewerber. Wie wertvoll ist es da, wenn sich Personalentscheider und motivierter Kandidat „face-to-face“ gegenüberstehen und sich im persönlichen Kontakt miteinander über individuelle Karrierechancen austauschen können?
So mancher hat sich doch privat auch schon in seinen heutigen Lebenspartner verliebt, dessen schriftliches Profil so gar nicht zu ihm gepasst hätte. (lacht)

Welche Firmen sind auf Ihren Jobmessen zu anzutreffen?
MICHAEL BARLAG: Alle Branchen sind willkommen, wir machen im Grunde vor niemandem Halt. Es sind Unternehmen aus Handel, Industrie, Handwerk, Dienstleistung, Medien, IT, Hotellerie/Gastronomie und dem Gesundheitswesen vertreten, aber auch Kommunen, Kammern, Hochschulen, Weiterbilder und Unternehmensnetzwerke. Dadurch, dass wir in insgesamt 18 Städten mit unserem Format Station machen – ab 2015 übrigens auch in Frankfurt – haben Betriebe aus sämtlichen Regionen Deutschlands die Möglichkeit, sich an den für sie relevanten Standorten zu präsentieren. Aber auch einige internationale Firmen, beispielsweise aus Irland, Portugal, Frankreich, Spanien oder der Schweiz, sind inzwischen mit uns unterwegs. So vielseitig wie der Arbeitsmarkt sind auch die Besucher und Aussteller entlang des roten Teppichs.

In Ihren Worten: Warum lohnt sich eine Teilnahme für die Unternehmen?
MICHAEL BARLAG: Wir sind gewissermaßen das Red Bull des Personal-Recruiting (lacht). Zunächst kann der Personaler hier natürlich im Nu durch Kurz-Interviews eine Vorauswahl der besten Kandidaten treffen und diese dann in den Folgewochen zu weiterführenden Gesprächen einladen. Wo sonst hat ein Unternehmen die Möglichkeit, sich an nur zwei Tagen Tausenden auf die Karriere ausgerichteten Kandidaten zu präsentieren und sie persönlich kennenzulernen? Die jobmesse deutschland tour ist aber weitaus mehr als ein Recruitinginstrument. Das Employer-Branding rückt weiter in den Fokus der Personalszene. Im „Kampf“ um die besten Nachwuchs- und Fachkräfte wird es für Unternehmen zunehmend wichtiger, sich auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren und als Arbeitgeber in ein starkes Licht zu rücken. Mit seinem Messeauftritt und den begleitenden Marketingmaßnahmen sendet das Unternehmen gleichzeitig die Botschaft: „Seht her, wir sind ein zukunftsfähiger Arbeitgeber und stellen ein.“ Ein gut durchdachter Auftritt fördert dabei die positive Wahrnehmung und wirkt zugleich nachhaltig auf das Image. Das Netzwerken unter den Ausstellern ist natürlich zusätzlich eine positive Begleiterscheinung.

Michael Barlag ist Veranstalter der bundesweiten „jobmesse deutschland tour“ und Austeller auf dem 4. Demografiekongress 2014.