Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich: „Frankfurt University of Applied Sciences im Demografienetzwerk“

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Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich ist Präsident der Frankfurt University of Applied Sciences.

Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich studierte Betriebswirtschaftslehre und Soziologie in München und promovierte an der Universität Witten/Herdecke. Er arbeitete als Manager für verschiedene Wirtschaftsunternehmen und betrieb Entwicklungshilfe für Mittelamerika. Nach akademischen Stationen in der Schweiz – als Professor für Unternehmensführung sowie für Organisation, Führung und Personal – trat er 2014 seine Amt als Präsident der Frankfurt University of Applied Sciences an. Er sieht die Hochschule als einen innovativen Ort individueller Persönlichkeitsentwicklung und lebenslangen Lernens und setzt sich deshalb verstärkt für Bildungsgerechtigkeit, gesellschaftliche Vielfalt und eine offene Hochschule ein. Hochschulgestaltung ist für ihn Gesellschaftsgestaltung. Der ausgebildete systemische Businesscoach und Familientherapeut interessiert sich bei Forschungsfragen vor allem für Veränderungsmanagement, die neue Arbeitnehmergeneration (Generation Y) sowie Intuition und Emotion im Management und in der Führung.

Wo liegen Ihre Schwerpunkte, im Hinblick auf den demografischen Wandel, in Ihrer täglichen Arbeit?
DIEVERNICH: Unsere Hochschule muss die gesellschaftliche und demographische Entwicklung im Auge behalten. Danach müssen sich auch unsere langfristigen Studien-, Weiterbildungs- sowie teilweise Forschungsinhalte richten, wollen wir beispielsweise dem Fachkräftemangel mit den entsprechenden Antworten begegnen. Wir haben es uns zum Ziel gemacht, unsere Studierenden so auszubilden, dass sie zum einen mit ihrem Wissen leicht an den Arbeitsmarkt anschließen können. Zum anderen aber auch dass sie, indem sie einen Zugang zu neuen und innovativen Themen haben, die Unternehmen und Organisationen der Gesellschaft dahingehend bereichern, dass diese selbst anschlussfähig am Markt und an der Gesellschaft sein können. Zudem sehen wir die Frankfurt University of Applied Sciences als wichtigen Motor gesellschaftlicher Integration, indem wir viele junge Menschen mit Migrationshintergrund und/oder ohne akademischen Herkunftshintergrund ausbilden und so in das gesellschaftliche (Arbeits-)Leben integrieren. Das sehen wir als aktive Arbeit an der demographischen Entwicklung der Stadt und des Landes.

Welche Vorteile hat es, Teil des Demografienetzwerks zu sein?
DIEVERNICH: Gemeinsam ist man stärker. Gemeinsam kann man die Wichtigkeit des Themas „Demographische Entwicklung“ in einer schnelllebigen, medialen Gesellschaft wie unserer nachhaltig aktuell und aktiv im Bewusstsein halten. Innovative Lösungen lassen sich durch das Netzwerk kreieren und auch durchsetzen. Zudem sind wir im Netzwerk durch die Vielzahl der Köpfe am Puls der Zeit und können so verstärkend in die Gesellschaft wirken, in dem wir konzertiert Themen publik machen. Die Ideen, die dort aufgrund der gemeinsamen Diskussionen entstehen, sind nicht nur „Theorie“, sondern sind anwendungs- und damit lösungsorientiert. Ideen zu generieren und diese im eigenen organisationalen Kontext auszuprobieren – auch darüber kann dann wiederum im Netzwerk reflektiert werden.

Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrer Mitgliedschaft im Demografienetzwerk?
DIEVERNICH: Aktive Gesellschaftsgestaltung durch Wissensaustausch sowie Generierung von innovativen Lösungen. Mitglied des Demografienetzwerkes zu sein, bedeutet für mich bzw. für die Hochschule als Teil der Gesellschaft aktiv gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Dazu gehört auch, mit den Themen, die im Demografienetzwerk entstehen, der Politik Lösungen anzubieten. So gesehen übernimmt das Netzwerk auch die Funktion eines Think Tanks. Unsere Hochschule mit all ihren Expert/-innen in unterschiedlichen Feldern dürfte noch viel öfter von den Organisationen der Gesellschaft als „Sparringpartner“ angefragt und gefordert werden. Das dem Netzwerk anzubieten, ist auch meine Aufgabe.

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