Zeitwertkonto: Welches Modell passt zu meinem Unternehmen?

 

Michael Hennig.HQ

Michael Hennig

Fragen über Zeitwertkonten an Michael Hennig. Michael Hennig ist seit März 2007 als Director Pensions Solutions zuständig für den Vertrieb des institutionellen Geschäfts im Bereich der betrieblichen Altersvorsorge bei Fidelity Worldwide Investment.

Es gibt viele Zeitwertkonten-Modelle. Woher weiß ich, welches das Beste für mein Unternehmen ist?
HENNIG: Die in Deutschland eingeführten Zeitwertkontenmodelle unterscheiden sich in der Regel bei den Einbringungs- und Verwendungsmöglichkeiten, bei der Kapitalanlage der Gelder sowie in der Administration. Jedes Unternehmen muss bei der Einführung von Zeitwertkonten individuell betrachtet werden, die BV muss auf die Bedürfnisse des Unternehmens und der Arbeitnehmer ausgerichtet und die Systeme darauf abgestimmt werden. Die Analyse lohnt sich, da eine gut auf das Unternehmen abgestimmte BV das ganze Modell zum Erfolg werden lässt und von den Arbeitnehmern gut angenommen wird. So steht dem Erfolg des Zeitwertkontenmodells nichts im Wege.

Bedeutet die Einführung von Zeitwertkonten in mein Unternehmen eine große Umstrukturierung?
HENNIG: Nein, ganz sicher nicht. Selbstverständlich müssen Freistellungen geplant und in den Arbeitsprozess eingearbeitet werden. Das Mehr an Freiheit und Flexibilität für den Arbeitnehmer macht sich vor allem in größerer Motivation und der Wertschätzung des Arbeitgebers bemerkbar. Für den Arbeitgeber dient das Zeitwertkonto auch zunehmend als Personalplanungs-Instrument. Ruhestandsnahe Freistellungen sind in aller Regel relativ unkompliziert darzustellen für das Unternehmen, da in der Vergangenheit oft bereits Vorruhestandsmodelle wie bspw. ATZ genutzt wurden. Bei kurzfristigen Freistellungen wie z.B. für Pflegezeiten werden neue Prozesse definiert. Sind diese etabliert, ist das Zeitwertkontenmodell ein weiteres Plus für den Arbeitgeber ohne viel Mehraufwand.

Kann auch ein kleines Unternehmen mit ca. 20 Unternehmen ZWK einführen?
HENNIG: Bei kleineren Unternehmen  hat die Einführung von Zeitwertkonten unter Umständen größere Auswirkungen und muss daher sorgfältig ausgestaltet und geplant sein. Denn schon eine Freistellung in einem Unternehmen von 20 Arbeitnehmern bedeutet, dass 5% der Belegschaft über einen gewissen Zeitraum nicht arbeiten, was gut vorbereitet sein muss. Wir kennen jedoch auch kleinere Unternehmen, meist aus der Dienstleistungsbranche, die ihren Mitarbeitern die Flexibilität eines Zeitwertkontos anbieten möchten, denn dies verschafft Ihnen als Arbeitgeber in jedem Fall ein Plus an Attraktivität.

Warum sollte ich am 3. November in die IHK kommen?
HENNIG: Die Verbreitung von Zeitwertkontenmodelle ist in den vergangenen Jahren durch verschiedene Tarifverträge und Einführungen bei großen Unternehmen in Deutschland deutlich gestiegen, und ihre Einsatz- und Kombinationsmöglichkeiten sind noch lange nicht vollends ausgeschöpft. Sich über aktuelle, moderne Personalinstrumente auszutauschen und aus der individuellen Umsetzung der Unternehmen zu lernen, ist das Ziel unserer gemeinsamen Veranstaltung. Es ist eine Einladung zur Diskussion von Experten für Experten. Denn die Arbeitswelt von Morgen ist notwendigerweise flexibler sein als unsere heutige. Wir freuen uns auf Sie.

Die Veranstaltung fand am 03. November 2014 statt: „Aufschlag Rente: was rentiert sich noch?”