Sarah Gerwing: „Willkommenskultur im Mittelstand“

Sarah Gerwing

Interview mit Sarah Gerwing, Referentin im Fachbereich Fachkräfte des RKW Kompetenzzentrums zum Thema Willkommenskultur.

Was können Mittelständler für eine Willkommenskultur tun?
SARAH GERWING: Willkommensmappen und Startbegleitung zur fachlichen und sozialen Integration sind zwei Beispiele für einen gelingenden Auftakt der Zusammenarbeit. Darüber hinaus werden Mitarbeitergespräche nach den ersten 100 Arbeitstagen als Wertschätzung der Vorgesetzten und damit als Zeichen einer Willkommenskultur gesehen. Auch außerhalb des Betriebs können Angebote gemacht werden, z. B. in Form einer Unterstützung bei der Wohnungssuche oder bei Behördengängen. Ausschlaggebend für eine gelungene Willkommenskultur ist, vorab die Bedarfe zu erfragen und passgenaue Angebote zu machen.

Bleiben wir beim Beispiel Willkommensmappen – worin bestehen die Vorteile?
SARAH GERWING: Gerade die ersten 100 Arbeitstage sind dafür entscheidend, ob sich die neue Fachkraft integriert und auch länger im Betrieb bleibt. Mit Maßnahmen, die eine Willkommenskultur signalisieren, punkten Arbeitgeber bei Ihrer neuen Fachkraft. In der Anfangszeit prasseln zahlreiche Informationen auf die Fachkraft ein, die sie nicht alle in Erinnerung behalten kann. Mit einer Willkommensmappe können Arbeitgeber sicherstellen, dass die neue Fachkraft auf die wichtigsten Informationen zurückgreifen kann. Sind die Inhalte der Willkommensmappe auf dem Server oder im Intranet verfügbar, profitieren davon alle im Betrieb.

Womit können Arbeitgeber Ihre Willkommensmappe ausstatten?
SARAH GERWING: Zum einen mit Informationen zum Unternehmen, Kontaktdaten wichtiger Ansprechpartner/-innen sowie ggf. Kurzporträts von Mitarbeitenden. Hilfreich sind auch Hinweise zu Pausenregelungen sowie Verpflegungsmöglichkeiten. Zum anderen lassen sich Hinweise hinzufügen, die nicht unmittelbar mit dem Job in Verbindung stehen. Gerade neu Zugezogene – ob aus dem In- oder Ausland – sind dankbar für Tipps zu Freizeitaktivitäten und Vereinen. Nicht zuletzt kommen auch kleine Geschenke wie Kugelschreiber und Gutscheine gut an. Insgesamt gibt es viele Möglichkeiten – das alles muss nicht viel kosten und ist ein deutliches Zeichen für Willkommenskultur.

Wo können sich Arbeitgeber über Maßnahmen und Instrumente für eine Willkommenskultur informieren?
SARAH GERWING: Es gibt bereits viele nützliche Informationen für Arbeitgeber. Besonders ans Herz legen kann ich den RKW- Leitfaden „Fachkräfte finden und binden – Vielfalt nutzen“. Er kann kosten- und portofrei auch in größerer Stückzahl bestellt oder kostenlos heruntergeladen werden unter: http://rkw.link/vielfaltbestellen

Das RKW Kompetenzzentrum ist Partner des 5. Demografiekongresses am 21. April 2015. Mehr Informationen unter finden Sie unter www.rkw-kompetenzzentrum.de.