Themeninsel: "Neue Arbeitsformen – Agilität für alle?"

Themeninsel: „Neue Arbeitsformen – Agilität für alle?“

„Roboter übernehmen den Arbeitsmarkt?“ – „Der Mensch steht weiter im Mittelpunkt!“

Höher, schneller, weiter? Für viele klingen die Versprechungen der Digitalisierung verheißungsvoll. Insbesondere mit Blick auf die Arbeitswelt hoffen Unternehmen und Mitarbeiter, dass dank digitalisierter Abläufe in Zukunft vieles einfacher wird. Doch zunächst einmal stellen sich viele Fragen: Wie können flexible Arbeitsformen zum Wohle von Unternehmen und Belegschaft organisiert werden? Welche Gratwanderungen entstehen zwischen Crowdworking, betrieblicher Mitbestimmung und familiären und gesundheitlichen Belastbarkeitsgrenzen? Welche Fähigkeiten müssen erlernt werden – und welche sollten unbedingt bewahrt werden?

So vielfältig wie diese Fragen war auch der Austausch und der Erkenntnisgewinn im Forum „Arbeit 4.0“ des 6. Demografiekongresses: 19 Experten an 5 Thementischen gaben den Teilnehmern Gedankenanstöße. Gemeinsam arbeiteten Impulsgeber und Teilnehmer in diesem Labor an Leitplanken, die bei der Gestaltung des digitalen Wandels helfen können.

Digitaler Wandel ist Thema für Führungskräfte

Eine Erkenntnis, die sich an allen Thementischen zeigte: Führungskräfte werden zukünftig in weitaus stärkerem Maße gefordert sein. Sie sind es, die Veränderungen in Arbeitsabläufen anstoßen und umsetzen müssen. Gleichzeitig sind sie aber auch gefordert, den Mitarbeitern die Angst vor diesen Veränderungen zu nehmen und sie zu befähigen, eigenverantwortlich und zukunftsorientiert innerhalb der neuen Rahmenbedingungen zu arbeiten.

Kein „Schema F“

Themeninsel: "Betriebliches Gesundheitsmanagement – digitale Führung, gesunde Führung?"

Themeninsel: „Betriebliches Gesundheitsmanagement – digitale Führung, gesunde Führung?“

Wie ein roter Faden durch die Diskussionen an den Thementischen zog sich auch die Erkenntnis, dass es keine Schablone für den digitalen Wandel in den Unternehmen gibt: Einige Abteilungen können Vorreiter auf dem Weg in Richtung Digitalisierung sein, während andere erst einmal noch „herkömmliche“ Arbeitsformen bevorzugen. Für einige Mitarbeiter ist maximale Flexibilität eine Voraussetzung, damit ein Unternehmen für sie überhaupt als Arbeitgeber in Frage kommt – während andere „Nine to Five“ bevorzugen.

Zahlreiche Trends zeichnen sich den Teilnehmern zufolge infolge des digitalen Wandels ab: Die Notwendigkeit, dass Mitarbeiter sich stetig weiterentwickeln, wird wichtiger. Ebenso an Bedeutung gewinnen das informelle Lernen und die Stärkung von Netzwerkkompetenzen. Die Digitalisierung schafft zahlreiche neue Herausforderungen in Bezug auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die physische Gesundheit von Mitarbeitern. Gleichzeitig nehmen aber auch die Möglichkeiten zu, sich diesen Themen zu stellen – Homeoffice und ein „Teamticker“ für den Austausch in der Belegschaft waren zwei der Beispiele, die an den Thementischen besprochen wurden.
Fazit des Forums: Unternehmen können die Digitalisierung der Arbeitswelt auf verschiedenen Wegen gestalten. Entscheidend ist nicht, welche Einzelmaßnahmen gewählt werden – wichtiger ist vielmehr die Unternehmenskultur, die im Kern bewahrt werden und an den digitalen Wandel angepasst werden muss. Diesem Prozess sollten Unternehmen sich nicht verweigern. Es gilt, sich rechtzeitig auf den Weg zu machen und sich der Zukunft zu stellen.

Autor: Christian Weßling, IHK Frankfurt am Main

Nachberichte der Themeninseln:
Beruf und Familie – zwischen neuer Freiheit und Entgrenzung (Thesenpapier)
Betriebliches Gesundheitsmanagement – digitale Führung, gesunde Führung?
Lernen 4.0 – MOOC, Blended- oder E-Learning: wer gewinnt und wer verliert?
50plus – Wo bleiben die digital immigrants?
Neue Arbeitsformen – Agilität für alle?

Kongress Nachbericht
Forum 2: „Metropolregion“
Forum 3: „Willkommenskultur“

Bildergalerie 2016
Film Impressionen 2016


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