Kongress-Forum 6: Europa

Mit kreativen Ansätzen junge Menschen für das Berufsleben begeistern

Im „Forum Europa“ stellten fünf Akteure vier spannende Projekte vor, mit denen es ihnen gelingt, Menschen für Ausbildungsberufe zu begeistern, ihre Kompetenzen zu stärken und etwaige Vorurteile gegenüber dem ein oder anderen Berufsbild zu entkräften. So unterschiedlich diese Lösungsansätze sind, so viel haben sie doch gemeinsam: Alle werden zu großen Teilen mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.

Silke Dinius, Projektleiterin beim Projektträger GOAB in Offenbach, präsentierte das Projekt AjuMA – Ausbildung junger Männer mit Migrationshintergrund in der Altenpflegehilfe. Mit unkonventionellen Methoden und dem Kontakt zu wichtigen Multiplikatoren wie etwa Eltern, Lehrern und Sozialarbeitern werden junge Männer mit Hauptschulabschluss dafür gewonnen, eine einjährige Fachausbildung zum Altenpflegehelfer zu machen. Das Projekt kommt an: Menschen mit Migrationshintergrund erhalten eine Perspektive und können wichtige Lücken beim Fachkräftenachwuchs in der Pflege schließen.

Bernd Sieber von der Handwerkskammer Frankfurt Rhein Main stellte die 2011 gestartete Nachwuchskampagne des Hessischen Handwerks zum Azubi-Recruiting vor. Online-Plattformen wie Facebook und Youtube stehen stark im Vordergrund, denn da trifft man die Zielgruppe und kann mit dem Image aufräumen „Handwerk ist uncool“, so Sieber. Ergänzend dazu holt das Hessische Handwerk Jugendliche auch in ihrer realen Welt, beispielsweise als Sponsor von Veranstaltungen der Jugendfeuerwehren oder Sportvereine.

Ebenfalls vom ESF gefördert wird der „Internationale Azubi-Club“, der sich zum Ziel gesetzt hat, Auszubildende auf spielerische Art und Weise fit für die globalisierte Welt zu machen. „Auf ihrer ‚Reise‘ rund um den Globus sammeln die Azubis wertvolle Erfahrungen im Umgang mit anderen Kulturen und bauen Hemmschwellen gegenüber Ländern, Menschen und der englischen Sprache ab“, erzählte Hans-Peter Baer von einem der Projektträger, der BUP Beratungs GmbH.

Dr. Jörg Friedrich und Christoph Klutsch von der Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT berichteten, wie sie mit dem ESF-Projekt „I AM MINT – Mit Azubi-Mentoren zum Beruf“ mehr Schülerinnen und Schüler mit naturwissenschaftlicher Begabung für einen späteren MINT-Beruf begeistern wollen. Sie suchen Unternehmen, vor allem KMU, und Schulen, die langfristig wie folgt zusammenarbeiten: Die Betriebe stellen so genannte Azubi-Mentoren, die Schülerinnen und Schülern der jeweiligen Kooperationsschulen in ihrem Unternehmen einen praktischen Einblick in ihren MINT-Beruf geben.

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